Industrieunternehmen sind ständig in Bewegung. Sie stehen mit ihrem Umfeld in Kontakt: globalisierter Austausch, Wettbewerbsdruck und Weiterentwicklung der Praktiken der einzelnen Unternehmensbereiche – diese Herausforderungen führen dazu, dass sie sich oftmals selbst die Frage stellen müssen, wie sie darauf reagieren sollen. Dies ist eine Entwicklung, die auf allen Ebenen stattfindet: Produkt- und Dienstleistungsangebot, Organisation und Prozesse sowie Software-Tools. Gleichzeitig eröffnen moderne Technologien, deren Verwendung massiv zunimmt, zahlreiche neue Perspektiven.
Diese können das Wachstum der Unternehmen beschleunigen und einen Mehrwert für ihre Kunden und Auftraggeber schaffen. Das Enterprise Resource Planning (ERP) im Zentrum des Informationssystems muss sich ebenfalls weiterentwickeln und diese strukturellen Veränderungen sowie neue Herausforderungen berücksichtigen. Die ERPLösung muss den Unternehmen über ihre traditionellen Aufgaben hinaus ein hohes Leistungs- und Innovationsniveau bieten, um ihre Entwicklung zu unterstützen.
Alle Industrieunternehmen haben heute eine ganze Reihe gemeinsamer Probleme, die die Entwicklung eines sich wandelnden Sektors und die neuen Herausforderungen widerspiegeln. Diesen Herausforderungen müssen sie sich stellen, wenn sie wettbewerbsfähig bleiben möchten:
Prozessfertigung
Diskrete Fertigung
Verbesserung der operativen Effizienz und der Produktivität
Optimierung der
Arbeitsvorbereitung und
der Produktion zur
Erfüllung der Nachfrage
Vollständiger Überblick
über alle Aktivitäten
und die Rentabilität
Minimierung der
Lagerbestände und
offenen Auftragsmengen,
Verfolgung der Margen
Gewährleistung
der Produkt- und
Dienstleistungsqualität
für zufriedene Kunden
Leistung – Innovation – Entwicklung
Die Herausforderungen eines Informationssystems bei Industriebetrieben
Der verschärfte Wettbewerb auf internationaler Ebene erhärtet die genannten Tendenzen und deren Auswirkungen auf die Geschäftsführung. Andererseits verstärkt die aktuelle Marktsituation die Intensität der Anforderungen und die Veränderung der Prozesse.
Die Globalisierung des Handelsverkehrs, das veränderte Verbraucherverhalten, die technischen Fortschritte und der sich wandelnde Rechtsrahmen beeinflussen die Managementpraxis in allen Bereichen, von der Konzeption und Produktion bis zum Handel und zur Logistik:
Produktlebenszyklus
Der Produktlebenszyklus wird immer kürzer – der technische Fortschritt immer schneller. In diesem Kontext erfordert die Beibehaltung der Margen eine möglichst hohe Reduzierung der Konzeptions- und Produktionskosten. Dies ist aber nur schwer mit der Diversifizierung der Produkte und der zunehmenden Komplexität ihrer Herstellung, wie sie von einem Konkurrenzmarkt häufig verlangt werden, zu vereinbaren. Eine kontrollierte Verwaltung der technischen Daten hat direkte Auswirkungen auf die Rentabilität einer Geschäftstätigkeit
Konformität
Im Rahmen des Umweltschutzes haben neue Maßnahmen zu einer Verschärfung der Normen geführt. Die Industrieunternehmen haben sich dazu verpflichtet, in jeder Etappe des Produktions- und Versandzyklus zusätzliche Kontrollen durchzuführen. Die Erfüllung der gesetzlichen Auflagen ist umso schwieriger, da die Aktivitäten auf mehrere Logistik-/Produktionsstandorte oder auf verschiedene Unternehmen verteilt sein können.
Globalisierung
Mit der Globalisierung des Handelsverkehrs wird die internationale Ausrichtung eines Unternehmens zu einem entscheidenden Wachstumsfaktor – der allerdings auch eine stärkere Anpassungsfähigkeit in Bezug auf die Prozesse im Unternehmen und auf die Mittel erfordert. Im Übrigen zwingt eine Erweiterung der Produktionsketten und das Prinzip einer auf ein größeres Netz von Zulieferfirmen verteilten Fertigung die Unternehmen dazu, die Anstrengungen zur Integration in einen globalen Produktionsprozess zu verstärken.
Durchlässigkeit
Die Managementpraktiken der Industriezweige entwickeln und verbreiten sich auch über Branchengrenzen hinweg. Die Fremdfertigung und die Diversifizierung der Produkte und Vertriebskanäle oder auch die Entstehung neuer Dienstleistungsangebote bewirken, dass sich Industrieunternehmen an den bewährten Methoden von Großhändlern, Importeuren und Fachleuten des Handels orientieren. Wie für diese Organisationen, stellen Verfahren zur Verbesserung der Kunden beziehungen und des Marketings, die Optimierung der Logistikflüsse und der Vertrieb über mehrere Kanäle nun auch wichtige strategische Hebel für
Industrieunternehmen dar.
Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Industrieunternehmen nicht nur ihre Produktivität verbessern sondern auch innovativ tätig werden. Das Informationssystem und besonders die Managementlösungen sind hierfür zentrale Elemente. Der Einsatz einer ERP-Lösung ist eine Möglichkeit, die Software-Tools zu rationalisieren und die Unternehmen über die operativen Erfordernisse hinaus bei der Umsetzung neuer Strategien zu begleiten.
Industrielle Managementsysteme haben sich häufig erst im Laufe der Zeit und mit zunehmender Reife auf der IT-Ebene herausgebildet. Dabei entstanden oft hybride Anwendungen, die unter Druck und nacheinander zusammengefügt wurden, wobei sie manchmal aus anwendungs-spezifischen Tools und manchmal aus hauseigenen Entwicklungen bestanden. Kompatibilitätsprobleme, isolierte Daten, fehlende Rückverfolgbarkeit oder Zuverlässigkeit der Daten und Probleme der Instandhaltbarkeit und der Alterung sind die häufigsten Probleme, die für eine Lösungen mit integrierten Softwarepaketen sprechen. Gleichzeitig kann die Optimierung der Verwaltungs-, Logistik- oder Produktionsprozesse die Anwendung spezialisierter Lösungen erforderlich machen. Darunter PLM (Product Lifecycle Management) oder das Management von Produkten und technischen Daten, APS (Advanced Planning and Scheduling) für die Arbeitsplanung und -vorbereitung, MES (Manufacturing Execution System) für die Arbeitsvorbereitung und Werkstattsteuerung, CMMS (Computerized Maintenance Management System) für die Wartung von Geräten, WMS (Warehouse Management System) für die Optimierung der Warenbewegungen und CRM (Customer Relashionship Management) für die Pflege der Kundenbeziehungen.
Eine Palette von Softwaremodulen, die von spezialisierten Softwareherstellern angeboten werden und in der Regel in den traditionellen ERP-Lösungen (mit Ausnahme der Lösungen für Großkunden) nicht enthalten sind. Die Vorteile, die man von einem kompletten Managementsystem mit solch fortgeschrittenen Funktionen erwarten kann, sind die Optimierung und Steuerung der Prozesse im Hinblick auf eine bessere und normgerechte Produktionsqualität, die Zufriedenheit der Kunden und die Beherrschung der Kosten:
Ein gemeinsamer Zugriff auf dieselbe ERP-Lösung, auch über Tools, die den betrieblichen Anforderungen jedes Anwenders oder Fachbereichs berücksichtigen, kann die Produktivität jedes einzelnen Mitarbeiters und damit des gesamten Unternehmens verbessern. In der Praxis reichen die Aufgaben des Managementsystems weit über die Grenzen der internen Prozesse hinaus, da Querverbindungen zwischen den Unternehmen bestehen. Insbesondere beruht die Optimierung der Lieferkette auf den globalen Leistungen aller, an derselben Versorgungskette beteiligten Akteure.
Industrieunternehmen müssen ihre eigenen Bestände und die externen Waren bei Partnerunternehmen verfolgen und benötigen eine gemeinsame Ansicht der Prognosen oder der Daten für die Rückverfolgbarkeit. Andererseits werden Unternehmen, die zu einer nationalen oder internationalen Gruppe gehören mit Problemen konfrontiert, die über den Rahmen ihrer eigenen Struktur hinausreichen. Z.B. die Nutzung gemeinsamer Daten, konzerninterne Verkäufe, Reporting, Management-Konsolidierung und finanzielle Rückverfolgbarkeit.
Die Steuerung von Aktivitäten im Umfeld des Unternehmens über die operativen Funktionen hinaus
Im Zentrum eines „erweiterten Unternehmens“ müssen die Informationssysteme miteinander verbunden sein, um den Informationsaustausch mit Kunden oder Auftraggebern, Lieferanten oder Zulieferern, Tochtergesellschaften oder übergeordneten Gruppen sowie eine stärkere Synchronisierung der Daten sicherzustellen. Für diesen Zweck setzen die Prozesse auf moderne technische Möglichkeiten der Softwarelösungen, speziell in den Bereichen Systemintegration und Kollaboration: EDI, Echtzeitverbindung zwischen Systemen über Cloud Computing, Bereitstellung von Portalen und gemeinsamen Arbeitsbereichen und der Verwendung von Dialog-Plattformen.
Die Erweiterung der ERP-Lösung um fortgeschrittene Funktionen, ihre Verbindung mit externen Softwareoder Hardwaresystemen oder ihre Öffnung für Dritte im Rahmen eines kollaborativen Prozesses beruhen auf zusätzlichen, in diesem Fall technischen Fähigkeiten, die es anzusprechen gilt und die insbesondere die Beherrschung der Internettechnologien, der Mobilität und der Anwendungskompatibilität voraussetzen. Hier profitieren ERP-Lösungen, die auf modernen technischen Plattformen aufbauen, von serviceorientierten Architekturen oder standardisierten Protokollen für eine hervorragende Kompatibilität der Anwendungen mit der Hard- und Software und der Möglichkeit, auch künftige Entwicklungen zu integrieren. Damit hat sich ERP von einem in sich geschlossenen zu einem gemischten System gewandelt, das flexibel um nützliche Funktionen erweitert wird, ohne auf die Vorteile einer gemeinsam genutzten Datenbank zu verzichten.
Wenn sie sinnvoll verwendet wird, erweitert die Technologie die ERP-Lösung um Dimensionen, die die Effizienz des gesamten Unternehmens steigern: Entscheidungs oder Reporting-Instrumente, elektronisches Dokumentenmanagement und Workflow-Mechanismen, die den Mitarbeitern ermöglichen, in organisierter und transparenter Weise zusammenzuarbeiten. Eine graphische Darstellung anzubieten, die den Anwendern die von ihnen verwendeten Prozesse und Funktionen in einem persönlichen Bereich anbietet, trägt zu einer viel einfacheren und schnelleren Anwendung des ERP-System bei – was insgesamt zu mehr Produktivität führt.
Kompatible Anwendungen mit einer leistungsstarken und flexiblen Verwendung: Beispiel eines in ERP integrierten Dokumentenmanagements
Im Übrigen trägt die Technologie zu einer besseren Verwendung und Akzeptanz der Management-Tools im Unternehmen bei. Denn Einarbeitungsprobleme der Anwender bremsten lange Zeit die Übernahme einer ERPLösung, für die häufig eine intensive Betreuung und Schulung erforderlich war. Anwendungen, die wenig intuitiv und oft sehr weit von der Logik des Gewerbes entfernt waren, sowie fehlende Kenntnisse und sogar Misstrauen gegenüber dem IT-System, waren die größten Hindernisse.
Internet und soziale Netzwerke, Smartphones und Tablets sind beliebte Tools, die neue Nutzungsgewohnheiten hervorgebracht haben – auch für berufliche Anwendungen. Dieses Phänomen beschleunigt die Verwendung neuer Prozesse im Unternehmen und die Einführung einer neuen Generation von Hilfsmitteln, die ebenso attraktiv wie effizient sind.
Gestützt auf diese Hilfsmittel und ein modernisiertes Informationssystem können Industrieunternehmen in der ERP-Lösung einen echten Wachstumshebel und innovative Wege für die Umsetzung neuer Angebote, neuer Kundendienstleistungen per Internet, Ausstattungen für mobile Mitarbeiter, Vertriebskanäle und anderer wertschöpfender Vorschläge finden, die aktiv zu ihrer Wettbewerbsfähigkeit beitragen.
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